Die Dienerin Gottes Mutter Józefa Joanna Hałacińska wurde am 5. Mai 1867 in Bulowice (Erzdiözese Krakau/Polen) geboren.
In ihrem Elternhaus herrschte eine tiefe religiöse Atmosphäre. Hier trafen sich die Dorfeinwohner zum gemeinsamen Gebet: Im Oktober beteten sie zusammen den Rosenkranz, im Mai fanden hier die Maiandachten statt. Die ganze Familie der Dienerin Gottes verehrte besonders das Leiden Christi und die schmerzhafte Mutter Gottes Maria.
Die Dienerin Gottes Mutter Józefa wurde im tiefen Glauben an Gott erzogen. Dadurch nahm sie die Welt als ein Geschenk von Gott an.
Das Sterben ihres Vaters hatte einen großen Einfluss auf ihr ganzes Leben. Ihr Vater wollte nämlich nicht im Bett sterben, weil er meinte: „Mein Herr, Jesus Christus, ist am Kreuz gestorben. Und ich bin nicht würdig, im Bett zu sterben“. Letztendlich starb er am Boden. In diesem Augenblick entdeckte die Dienerin Gottes Mutter Józefa ihre Ordensberufung. Jedoch stellten sich ihr viele Widrigkeiten den Weg, bevor sie ihre Berufung erfüllen konnte. Am 14. Mai 1887 trat sie in den Franziskanerinnenorden in Kęty ein. Hier ließ sie sich als eine große Verehrerin der schmerzhaften Mutter Gottes erkennen. Dies merkte ihr Spiritual. Sie spürte, sie sollte eine neue Ordensgemeinschaft gründen, in der das Leiden Christi besonders verehrt werde. Ihr Ordensvorstand ließ sie an den Heiligen Stuhl schreiben, um die Antwort und Genehmigung der vatikanischen Kongregation der Orden zu bekommen. Am 13. Juli 1918 bekam Mutter Józefa das Schreiben von der vatikanischen Kongregation der Orden, das ihr erlaubte, die Ordensgemeinschaft der Schwestern Passionistinnen zu gründen. Die erste Niederlassung der Passionistinnen durfte sie dank Julian Nowowiejski, dem Bischof in Płock, eröffnen.
Die Spiritualität der Passionistinnen war von der Gründung der Ordensgemeinschaft an mit der tiefen Verehrung des Leidens Christi verbunden. Im Antlitz Jesu veranschaulichte Mutter Józefa den Passionistinnen, wie groß der Wert jedes Menschen ist. Deswegen wollte Mutter Józefa, dass alle Passionistinnen durch ihre Gebete, Arbeit und Lebensopfer beim Erlösungswerk der Menschen helfen.
Die Dienerin Gottes Mutter Józefa verstarb am 9. Februar 1946 in Płock. Ihre Gebeine wurden am 18. November 2006 in die Pfarrkirche in Płock übertragen.
Die Passionistinnen leben in 19 Niederlassungen in Polen. Außerdem ist die Passionistinnenorden in folgenden Ländern vertreten: Kanada, Italien und Kamerun. Am 26. August 2009 kamen die Passionistinnen nach Deutschland nach Wutöschingen-Ofteringen im Schwarzwald.
Hier ließen sie sich im Benediktinerinnenkloster Marienburg nieder. In 23 Klöstern leben 155 Passionistinnen.
Herr Jesus Christus, Du hast durch dein Kreuz und deine Auferstehung den Menschen erlöst. Wir bitten dich: nimm die Mutter Josefa in die Schar der Seligen auf. Schau auf Ihre Liebe, mit der sie dein Leiden verehrt hat. Lass uns wie Mutter Josefa sich für alle Menschen sorgen, die du mit deinem Kostbaren Blut erlöst hast.
Erhöre unser Gebet auf die Fürsprache deiner Dienerin Mutter Josefa und gewähre uns die Gnade ... , um die wir zu Dir flehen. Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit. Amen.
Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, Ehre sei dem Vater.